Dienstag, 10. März 2015

Kleiner Regenschauer

Heute soll's vielleicht kurz regnen. Jetzt gerade (11:20 Uhr) haben wir zwar wolkenlose und windstille 30 Grad, aber das Camppersonal ist voll beschäftigt.

Vielleicht sollte ich eine Woche früher beginnen...

Vor 10 Tagen, also letzte Woche Samstag, saßen wir mit dem Mandala-Manager Andrew beim Frühstück. Mit unserer Handy-Wetter-App bewaffnet sagten wir ihm, dass wir uns ja schon auf den Regen heute Nacht (also an dem Samstag) freuen.

Da wurde er dann doch etwas blasser und wir zeigten ihm unsere Vorhersage.
"Im Februar regnet es nicht in Goa!" Dies hörten wir an dem Tag öfter, aber dank der Klimaerwärmung, die es ja gar nicht gibt, sollten wir Recht behalten.

Die App sprach von 15% Regen Wahrscheinlichkeit und ca. 0,1mm Niederschlag je Stunde.
Dies reichte allerdings dazu, das gesamte Personal anzutreiben. In den darauffolgenden 8 Stunden wurden kurzerhand alle Hütten, Pavillons und Zelte komplett mit blauer Schutzfolie abgedeckt. Am Abend waren alle demontierbaren Dinge verstaut und uns wurde geraten, während dem Regen nicht die Wohnung zu verlassen.

Um 2:30 Uhr ginge dann los!

Ein monsunartiger Regensturm, wie ich ihn in Deutschland noch nicht erlebt habe, wütete um uns herum. Durch die Fenster konnte ich sehen, wie die großen Palm-Äste von den Bäumen gerissen, und die Schutzfolien bis zum bersten gespannt wurden.
Durch die unglaublichen Wassermengen konnten unsere Wohnungen auch nicht komplett trocken gehalten werden. Alles was wir an Schüsseln, Eimern und Töpfen fanden wurde zum Auffangen der Wassereinbrüche verwendet. Der 20 Liter Eimer im Wohnbereich war z.B. nach knappen 2 Stunden voll.
Der ganze Spuk ging bis zum Sonnenaufgang und der Sonntag wurde dann wie gewohnt heiß und trocken. Das, was einen an das Unwetter erinnerte, waren dann nur noch die ganzen ein gepackten Hütten und die umher liegenden Äste.
Die Nacht zum Montag brachte noch einmal Unmengen an Wasser nach Mandrem, aber die Nacht war etwas ruhiger und der Regen war bereits um 3 Uhr vorbei.

Zum Dank, dass wir das Camp gerettet haben, wurden wir zum Essen eingeladen :)

OK, also zurück zum heutigen Tag...

Es könnte vielleicht etwas regnen. Und mit "etwas Regen" meinen die Inder tatsächlich die Weltuntergangs-Stimmung vom vergangenen Wochenende. "Richtiger Regen" ist hier eher der pausenlose Monsun von Mai bis Oktober.
Also lehne ich mich jetzt zurück und sehe den wuselnden Arbeitern dabei zu, wie sie die blaue Schutzfolie von den Dächern herunter lassen.

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